GeschichteAb wann das als Sumer bezeichnete Land von Menschen regulär besiedelt wurde, ist bis heute nicht endgültig geklärt. Älteste Siedlungsreste stammen aus dem 6. Jahrtausend v. Chr., wobei eventuelle frühere Besiedlungen aufgrund der Mächtigkeit der durch die Flüsse abgelagerten Sedimente und des im Südirak hohen Grundwasserspiegels der Archäologie bisher nicht zugänglich sind. Von diesen frühesten Siedlungsspuren ausgehend ist jedoch eine mehr oder weniger kontinuierliche Entwicklung hin zu größeren Sozialwesen nachvollziehbar, die im späten 4. Jahrtausend v. Chr. mit der Entstehung der ersten Stadt in Uruk ihren ersten Höhepunkt fand.
Ab dem frühen 3. Jahrtausend v. Chr. sind dann auch schriftliche Quellen verfügbar, die uns über eine Reihe, auch archäologisch bekannter Städte informieren. Diese sind vor allem die Stadtstaaten Adab, Eridu, Isin, Kiš, Kullab, Lagaš, Larsa, Nippur, Ur und Uruk. In diesen Städten herrschten lokale Dynastien, die oft auch miteinander in Konflikt standen, wie es etwa die Inschrift der Geierstele bezeugt. Die deutlich jüngere sumerische Königsliste suggeriert den Eindruck, dass diese Dynastien einander abgewechselt hätten und so ein „abstraktes Königtum über ein altsumerisches Reich“ bestanden und von je einer Dynastie ausgeübt worden sei. Dabei handelt es sich jedoch um keine historisch korrekte Darstellung. In der zweiten Hälfte des 3. Jahrtausends kam es erstmals zur Ausbildung eines Territorialstaates. Diese Bestrebungen wurden vor allem von Sargon von Akkad, einem Semiten, betrieben, der von sich selbst behauptete, ganz Mesopotamien unter seine Kontrolle gebracht zu haben. Infolge diverser lokaler Unruhen, des Eindringens der Gutäer genannten Völker und eventueller klimatischer Veränderungen ging dieser erste Flächenstaat im frühen 22. Jahrhundert v. Chr. endgültig unter.In der Folgezeit bestanden wieder vorrangig Stadtstaaten, bis nach rund einem Jahrhundert der Herrscher von Uruk größere Landesteile unter seine Kontrolle bringen konnte und damit Vorreiter für die 3. Dynastie von Ur wurde, deren Begründer wiederum einen großen Territorialstaat begründen konnte. Dieser Staat bestand für etwa 100 Jahre und ging dann im Zuge von Überfällen der Elamer aus dem heutigen Iran unter. In der Folgezeit gelangten zunehmend Ammuriter, die aus nördlicheren Gebieten einwanderten, an die Macht, bis schließlich Hammurapi I. von Babylon wieder ein großes Reich errichten konnte. Spätestens in dieser Zeit ging die sumerische Kultur vollends in der semitischen auf, obgleich die sumerische Sprache als Gelehrtensprache noch mindestens für ein Jahrtausend weiter tradiert wurde.
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