Tuesday, January 28, 2014

ATLANTIS-Lokalisierungshypothesen

 Hauptartikel: Lokalisierungshypothesen zu Atlantis

Neben diesen eher ergänzenden Theorien zu Platons Erfindung von Atlantis gibt es zahlreiche Lokalisierungshypothesen, die Atlantis an einem konkreten Ort vermuten und dessen Untergang als ein konkretes Ereignis annehmen. Ihnen liegt die gemeinsame Auffassung zugrunde, dass Platons Erzählung auf einer tatsächlichen Überlieferung beruhe oder zumindest einen historischen Kern enthalte. Gleichzeitig setzen die meisten Theorien voraus, dass Platons örtliche und zeitliche Angaben zu Atlantis falsch bzw. in der mutmaßlichen Überlieferung verzerrt worden sind.
Bislang blieben diese Lokalisierungsversuche jedoch immer Hypothesen einzelner Personen. Die frühen Theorien – die Atlantis auf Helgoland, den Kanarischen Inseln oder Kreta vermuteten – werden heute von keinem Wissenschaftler mehr vertreten. Zu den jüngeren Theorien gehört die Hypothese des Geoarchäologen Eberhard Zangger, dass es sich bei Atlantis um eine verzerrte Darstellung vonTroja handele, sowie die Vermutung von Siegfried Schoppe und Christian Schoppe, dass eine Verbindung zwischen Atlantis und derFlutung des Schwarzmeerbeckens um 5600 v. Chr. bestünde; dieser Hypothese zufolge gehe die Atlantis-Erzählung auf den Untergang einer hypothetischen Kultur im Nordwesten des Schwarzen Meeres zurück.
Althistoriker und Philologen kritisieren bis heute sämtliche Lokalisierungsversuche als Fehlinterpretationen, denen eine falsche Vorstellung von Platons Intentionen zugrundeliege. Atlantis sei eine reine Fiktion, der keinerlei geschichtliche oder naturwissenschaftliche Kenntnisse zugrunde liegen.
Wirkungsgeschichete
Kaum ein antiker Bericht hatte eine ähnlich intensive Nachwirkung wie Platons Schilderungen von „Atlantis“. Seit vielen Jahrhunderten dient das fabelhafte Inselreich Utopisten als Inspiration und wird von Archäologen gesucht. Auch die Unterhaltungsindustrie entdeckte den Stoff als zugkräftiges Sujet.

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