Tuesday, January 28, 2014

SUMER - Als Sumer

Als Sumer bezeichnet man den südlichen Teil der Kulturlandschaft desmesopotamischen Schwemmlandes, das sich zwischen der heutigen Stadt Bagdad und dem persischen Golf erstreckt. In dieser Region vollzogen die dort lebenden Sumerererstmals in der Menschheitsgeschichte den Übergang zur Hochkultur und erfanden mit der Keilschrift die Schrift.
Name
Die Eigenbezeichnung der Sumerer für dieses Land lautete kiengiihre Sprache nannten sie emegi(r). Die Bezeichnung Sumer geht hingegen auf das akkadische Wort šumeruzurück, welches sowohl das Land als auch die Bewohner des südlichsten Mesopotamiens bezeichnete. Sie begegnet vor allem in Königstiteln der altbabylonischen Zeit, wo sich die Herrscher als „König von Sumer und Akkad“ bezeichneten. Diese auch schon im 3. Jahrtausend in sumerischer Sprache bezeugte Bezeichnung (lugal kiengi kiuri(m)) drückt dabei den Anspruch auf Herrschaft über das gesamte, später Babylonien genannte, südliche Mesopotamien aus, das neben dem südlichen Teil Sumer auch einen nördlichen Teil, in Anlehnung an das Reich von Akkade Akkad genannt, hatte. Nachdem im 19. Jahrhundert zunächst die akkadische Sprache rekonstruiert wurde, bürgerte sich das akkadische Wort zur Bezeichnung der sumerischen Sprache ein, die aus den akkadischen Quellen erschlossen werden konnte.
Naturräumliche Gegebenheiten
Das Land Sumer liegt heute mehrheitlich im südlichen Staatsgebiet des Irak, im Schwemmgebiet der Flüsse Euphrat und Tigris. Diese Region ist besonders vom küstennahen Marschland geprägt, wobei die Golfküste in der Antike deutlich weiter landeinwärts lag und sich seitdem durch Sedimentablagerungen der Flüsse immer weiter nach Südosten zurückgezogen hat. Ebendiese Sedimente bilden fruchtbare Böden, die sich grundsätzlich für den Anbau von Kulturpflanzen eignen. Aufgrund dort niedriger und variabler Niederschläge ist dies jedoch nur in der Nähe der Flussläufe oder durch künstliche Bewässerung möglich. Anders als in Ägypten stellt sich die Frühjahrsflut jedoch recht spät ein und konnte so die Ernte gefährden, außerdem sorgen hohe Temperaturen für große Verdunstungsmengen. Der daraus resultierenden Versalzung kann nur durch ein Ausschwemmen der Böden und durch eineBrachenwirtschaft entgegengewirkt werden.
Entgegen seinem landwirtschaftlichen Potenzial verfügt das Land Sumer über nahezu keine Bodenschätze. Weder Gesteine noch Metalle sind vor Ort verfügbar, so dass diese von weit her importiert werden mussten, dasselbe gilt auch für Bauhölzer. Wichtigste Baumaterialien waren daher der überall verfügbare Lehm, Schilf sowie Erdpeche.

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