Tuesday, January 28, 2014

CHINA - Die Südlichen und Nördlichen Dynastien (420–581)

Die Südlichen und Nördlichen Dynastien (420–581)

Am Ende der Jin-Dynastie hatten sich zwei Machtblöcke etabliert. Am Lauf des Gelben Flusses die fremde nördliche Dynastie und entlang des Jangtsekiang eine nationalchinesische südliche Dynastie. Beide Machtblöcke kämpften mit wechselnder Intensität um das ganze Land, keiner der beiden Blöcke konnte es jedoch einen.
Als Ergebnis dieser Kämpfe stieg die Macht der Militärbefehlshaber beständig. Im Süden lösten einander innerhalb von knapp 150 Jahren vier Dynastien ab. Alle Wechsel folgten demselben Muster: Der Militärbefehlshaber setzte den jeweils herrschenden Kaiser ab und sich selbst an seiner Stelle ein. Im Norden konnten sich dagegen die Nördlichen Wei über längere Zeit behaupten, ihr Reich zerfiel aber schließlich in zwei Teile.
In dieser Periode der Unruhe erlebte eine fremde Religion ihre erste Blütezeit: Der Buddhismus verbreitete sich in China. Im Norden waren einige Königreiche sogar dazu übergegangen, ihn als Staatsreligion zu installieren. Auch stammen viele Klöster aus dieser Zeit.
China und das Abendland
China war im Zeitraum zwischen 500 und 1500 n. Chr. dem Abendland in fast allen Bereichen überlegen. Am deutlichsten war dieser Vorsprung in Wissenschaft und Technik ausgeprägt. So machten die Chinesen Entdeckungen, die dem Westen erst Jahrhunderte später gelangen. Bereits im 4. Jahrhundert erzielten Chinesen in Öfen solch hohe Temperaturen, dass sie Gusseisen herstellen konnten. Im 6. Jahrhundert entwickelten sie ein Verfahren zur Stahlherstellung, das im Westen erst im Jahr 1846 durch das Siemens-Martin-Verfahren erreicht wurde. Auch die Papierherstellung, das Porzellan, den Magnetkompass, den Buchdruck und dasSchwarzpulver erfanden Chinesen vor den Europäern. Besonders gut waren die Chinesen in AstronomieMathematikPhysikChemie,Meteorologie und Seismologie.[1] Ihre gegenüber den Europäern überlegenen Techniken in der Agrartechnik (beispielsweise die Entwicklung des Wendepflugs mit eisernen Pflugkappen, oder Brustgeschirr und Kummet für den Einsatz des Pferdes als Zugtier, oder die gezielte, staatlich initiierte Weiterentwicklung von Nutzpflanzen, oder die Einführung robusterer und ertragreicherer Pflanzen wie z. B. des Champa-Reis aus Vietnam) und die Anlage von Kanalsystemen ermöglichten ihnen eine effizientere und ertragsreichere Landwirtschaft als den Europäern.[2]

CHINA - Zeit der Drei Reiche (220–280)

Zeit der Drei Reiche (220–280)Schon lange bevor der letzte Han-Kaiser Xian abgesetzt wurde, war er zu einem Machtinstrument ambitionierter Kriegsherren verkommen, die ihn gefangen hielten. Die Zentralmacht war zusammengebrochen, und in den einzelnen Territorien herrschten regionale Kriegsfürsten, die kurzzeitig Bündnisse untereinander eingingen, nur um kurze Zeit später wieder gegeneinander zu kämpfen.Im Jahre 220, als der letzte Han-Kaiser abtreten musste, hatten sich drei regionale Mächte aus diesen Kämpfen herauskristallisiert: Die Wei-Dynastie des Cao Cao kontrollierte das chinesische Kernland am mittleren und unteren Lauf des Gelben Flusses. Shu (KanzlerZhuge Liang) hatte sich in der schwer zugänglichen Kesselprovinz Sichuan eingeigelt. DieWu-Dynastie unter Sun Jian schließlich kontrollierte das fruchtbare Land südlich des Jangtsekiangs und konnte den Strom als natürliche Grenze gegen die starken Wei behaupten.Durch den sehr populären Roman Die Geschichte der Drei Reiche sowie unzählige Theaterstücke sind viele Geschichten und Helden aus dieser Epoche unter den Chinesen so bekannt wie Adam und Eva in der westlichen Welt. Einige der Helden wurden sogar als Götter verehrt oder von späteren Kaisern zu Gottkaisern erhoben.Beendet wurde diese Zwischenzeit von Sima Yan, einem Minister der Wei. Er setzte den letzten Wei-Kaiser Cao Huan ab, nahm selbst seinen Platz ein und begründete so die Jin-Dynastie. Die Schwäche der anderen beiden Reiche erlaubte es ihm, das Land nach 60-jähriger Teilung und einer noch längeren Zeit der Unruhe wieder zu einen.

Jin-Dynastie (265–420)

Die Jin-Dynastie wurde nach kurzer Zeit von inneren Machtkämpfen erschüttert, als unter den Brüdern des Kaisers bewaffnete Auseinandersetzungen ausbrachen. Diese Schwäche konnten die Nomaden aus dem Norden (Xiongnu) ausnutzen. Mit der Gefangennahme und Hinrichtung des Jin-Kaisers endete die Westliche Jin-Dynastie. Ein Verwandter des Kaisers flüchtete ins heutige Nanjing und gründete die östliche Jin-Dynastie, während das alte chinesische Kernland ins Chaos abdriftete. Die eingefallenen Nomaden konnten keine stabile Regierung errichten, und die sechzehn Königreiche lösten sich in schneller Folge ab.

CHINA - Kaiserzeit

KaiserzeitIn den über 2000 Jahren des chinesischen Kaiserreichs wechselten sich Zeiten relativer Stabilität mit Einfällen nomadischer Völker (vor allem aus den nördlichen Regionen) und heftigen Verwerfungen zwischen den Dynastien ab, durch die es zu teils langandauernden Teilungen kam.Die traditionelle chinesische Geschichtsschreibung legt großen Wert auf die Beschreibung der jeweiligen Hauptdynastien, während die Zeiten der Teilung eher vernachlässigt werden. Nachfolgend findet sich eine Auflistung aller Epochen mit jeweils einer kurzen Beschreibung. Die detaillierten Beschreibungen der jeweiligen Dynastien, Perioden oder Staaten finden sich im ausführlichen Artikel.
Qin-Dynastie (221–207 v. Chr.)
Das Reich Qin war eines der sieben Königreiche am Ende der Zhou-Dynastie. Es verfügte über eine effektive Verwaltung und eine äußerst restriktive Gesetzgebung, die das Leben der Bauern regelte. Durch Intrigen erreichte der Kaufmann Lü Buwei, dass der Prinz Zhuangxiang die Thronfolge erlangte. Dieser ernannte Lü Buwei zum Kanzler.
Nach dem Tod des Prinzen wurde dessen Sohn Zhao Zheng neuer König. Er zeichnete sich durch eine besondere Brutalität aus. Es gab mehrere Attentate, die jedoch scheiterten. In mehreren Feldzügen unterwarf Zheng die anderen Reiche und führte dadurch 221 v. Chr. die Reichseinigung herbei. Er ließ sich als erster Kaiser krönen und nannte sich Qin Shihuangdi („Erster Gottkaiser von Qin“). In der Folge wurde eine Reihe von Reformendurchgeführt. Ganz China erhielt das effektive Verwaltungssystem des Reiches Qin. Außerdem wurden Maße und Gewichte standardisiert. Minister Li Si vereinheitlichte die Schrift.Gegen die Nomadenstämme im Norden und Westen (Xiongnu u. a.) ließ er in Zwangsarbeit die große chinesische Mauer durch die Verbindung bereits bestehender Mauern der sieben Reiche errichten. Auch erste Kanäle für den Transport von Waren wurden gebaut.210 v. Chr. starb Kaiser Qin Shihuangdi. Er wurde in einer großen Anlage beigesetzt, die berühmte Terrakottaarmee ist eine seiner Grabbeigaben (und eine so unbedeutende, dass sie in der Geschichtsschreibung nicht einmal Erwähnung fand). Sein Grab ist bislang ungeöffnet; die bisherigen Erkundungen ergaben, dass es angeblich nicht von Grabräubern angetastet worden sein soll. Kurz nach seinem Tod kam es unter seinem Sohn zu Aufständen der Bauern, die in einem Bürgerkrieg zur Gründung der Han-Dynastie führten.

                                            Han-Dynastie (206 v. Chr.–220 n. Chr.)

Angesichts der desolaten Zustände im Land versuchten die ersten Han-Kaiser, die Lage durch niedrige Steuern und großzügige Landverteilung zu konsolidieren. Die erfolgreichen Maßnahmen machten die Han-Zeit zu einer Blütezeit der Kaiserperiode. In der Tat war dieHan-Dynastie militärisch und wirtschaftlich so erfolgreich, dass man fortan das chinesische Volk auch als Han-Chinesen bezeichnete.
So fällt in ihre Regierungszeit die Angliederung der Volksgruppen im heutigen Südchina (111 v. Chr. Eroberung von Kanton). Mit der Unterwerfung der Kleinstaaten entlang derSeidenstraße entstand eine indirekte Handelsbeziehung mit dem Römischen Reich. Gleichzeitig erreichte der Buddhismus auf diesem Weg China.
Zur Staatsphilosophie erhoben die Han-Kaiser jedoch den Konfuzianismus. Er sollte in dieser Funktion in den nächsten zwei Jahrtausenden Gültigkeit behalten.Die Usurpation des Kaiserthrons durch Wang Mang 8 bis 25 n. Chr. beendete die sogenannte Westliche Han-Dynastie. Ihr folgte die Östliche Han-Dynastie. Die Herrschaft des letzten Han-Kaisers schließlich wurde vor allem durch innere Machtkämpfe im Kaiserhaus und das Erstarken regionaler Militärmachthaber geschwächt. Der Aufstand der Gelben Turbane, angeführt von einer Sekte des Taoismus, stürzte das Land vollends ins Chaos.

CHINA - Frühe Dynastien

Frühe DynastienIm Chinesischen Altertum existierte die Xia-Dynastie (夏朝), die angeblich auf einen Kaiser namens Yu zurückgeht und vor etwa 4000 Jahren anzusiedeln ist. Da es aus dieser Zeit kein direktes, schriftliches Zeugnis gibt und die späteren Berichte nicht besonders zuverlässig sind, wurden die Existenz dieser Dynastie und die der überlieferten Kaiser für lange Zeit von einigen Gelehrten bezweifelt. Die archäologischen Funde scheinen jedoch ihre Existenz zu bestätigen. Es handelte sich bei dieser Dynastie wahrscheinlich um eine Art Stammeszusammenschluss.Noch zur Zeit der Xia-Dynastie (ab 1766 v. Chr.) soll das Volk der späteren Hunnenentstanden sein: Kia, das 17. Mitglied dieses Herrscherhauses, wurde durch eine blutige Rebellion entthront und zog sich mit einer kleinen Schar in die nördlichen Gebiete zurück.Abgelöst wurde die Xia-Dynastie von der Shang-Dynastie (商朝) (ca. 1570–1066 v. Chr., auch Yin genannt).
 Aus dieser Zeit stammen die ersten Funde von Schriftzeugnissen, Handschriften auf Muschelschalen, die mittels Radiokarbonmethode datiert werden konnten; es wurde bereits Bronze verarbeitet, Münzen geprägt, Wälle gebaut und es gab Pferde-Streitwagen. Die Shang-Dynastie verfügte über eine gut ausgebaute Bürokratie. Zu ihrer stärksten Zeit reichte ihr Einfluss bereits über das gesamte Gebiet des mittleren und unteren Laufs des Gelben Flusses, bis in das Gebiet der heutigen Provinz Liaoning hinein und bis zum Mittellauf des Jangtsekiangs.Funde legen nahe, dass es parallel weitere eigenständige Kulturen gab. Am bekanntesten sind die aus Gold, Bronze und Jade gefertigten Objekte, die bei Sanxingdui (Chengdu) gefunden wurden.Die Zhou-Dynastie (周朝) (1045–221 v. Chr.) wird in die beiden Perioden Westliche Zhou-Dynastie und Östliche Zhou-Dynastie aufgeteilt. Letztere wiederum in die Zeit der Frühlings- und Herbstannalen und die Zeit der Streitenden Reiche. Während aus der ersten Periode nur späte Überlieferungen vorhanden sind, gibt es aus der Östlichen Zhou-Zeit viele zeitgenössische Dokumente. Die Zhou-Dynastie war wahrscheinlich ein Zusammenschluss verschiedener kleiner Stämme, die Kleinstaaten bildeten und deren Oberhaupt Zhou war. In der Westlichen Zhou-Zeit nannten sich nur die Zhou-Herrscher König (Wang 王), während sich die anderen Herrscher Gong (公, gewöhnlich als Herzog übersetzt) nannten. 
Erst in der Periode des Frühlings und des Herbstes begannen die übrigen Herrscher sich ebenfalls König zu nennen, was einen eindeutigen Hinweis auf den Autoritätsverlust der Zhou-Herrscher darstellt.Ab der Zhou-Zeit ist es auch möglich, historischen Ereignissen eindeutige Jahreszahlen zuzuordnen. Durch den Machtverlust der Zhou-Herrscher fand gleichzeitig eine zunehmende Zentralisierung statt. Anfangs gab es etwa 170 kleine Königreiche, bei denen es zwar nur einen lockeren Zusammenhalt gab, die sich allerdings schon als ein Volk betrachteten – vor allem in Abgrenzung zu den Barbaren der umliegenden Nomadenstämme.Durch Kriege, Heirat und Diplomatie schlossen sich die Königreiche immer weiter zusammen. Zur Zeit der Periode der kämpfenden Staaten existierten nur noch sieben Königreiche. In jener Zeit wuchsen die Bevölkerungszahlen durch verbesserte landwirtschaftliche Anbaumethoden stark an. Es wurden Waffen aus Eisen benutzt. Die Zhou-Zeit war die Blütezeit der großen Philosophen Chinas.

CHINA - China gehört

China gehört zu den ältesten Zivilisationen und Hochkulturen der Menschheit. Als Träger dieser Kultur und dominierende Volksgruppe haben sich in der Geschichte Chinas dieHan-Chinesen etabliert.
Schriftliche Aufzeichnungen über die chinesische Kultur reichen über 3500 Jahre zurück. Im Mythos geht sie ursprünglich auf die drei Urkaiser zurück: Fuxi, Shennong und schließlich der Gelbe Kaiser Huang Di als eigentlicher Kulturschöpfer – ihnen voran gingen 16 irdische und eine Reihe himmlischer Kaiser. Historische Belege für die Existenz dieser Persönlichkeiten gibt es allerdings keine, sie sollen laut Überlieferung vor 5000 bis 6000 Jahren gelebt haben.Für eine schematische zeitliche Übersicht siehe: Zeittafel der chinesischen Geschichte.
Vorgeschichte
Die ältesten menschlichen Funde auf dem Gebiet des heutigen China sind zwei Köpfe und diverse Steinwerkzeuge, die in der ProvinzYunnan gefunden wurden (Yuanmou-Mensch); sie werden auf 600.000 bis 500.000 Jahre vor unserer Zeit datiert. Diese frühen Menschen waren Angehörige der Hominini-Gattung Homo erectus. Auch die späteren Peking-Menschen, von denen zwei gut erhaltene Schädel gefunden wurden und die vor etwa 400.000 Jahren in der Nähe des heutigen Peking lebten, werden Homo erectuszugerechnet. Die zwei Schädel gingen jedoch in den Wirren des Zweiten Weltkrieges verloren. Die jüngsten bislang beschriebenenHomo erectus-Funde sind rund 100.000 Jahre alt.
Der anatomisch moderne Mensch (Homo sapiens) gelangte DNA-Analysen zufolge – von Westen kommend – vor etwa 40.000 Jahren ins heutige Gebiet Chinas (vergl.: Ausbreitung des Menschen). Viele chinesische Wissenschaftler lehnen gleichwohl noch immer dieOut-of-Africa-Theorie ab und bevorzugen das „multiregionale Modell“, demzufolge sich der moderne Mensch in Afrika, Asien und Europa unabhängig voneinander aus Homo erectus entwickelt habe.
Auffälligerweise wurden bei diesen vorgeschichtlichen Funden relativ wenige Steinwerkzeuge gefunden. Es wird deshalb allgemein angenommen, dass in Asien das leichter zu bearbeitende, aber auch weniger haltbare Material Bambus für den Werkzeugbau verwendet wurde. Solche traditionellen Werkzeuge finden auch bis heute Verwendung. Archäologische Funde vor allem im Mittellauf des Gelben Flusses und des Jangtsekiangs zeigen, dass die Menschen vor etwa 8000 Jahren Landwirtschaft betrieben, unter anderem bereits Reis und Hirse anbauten und Keramik herstellten. Die vor kurzem noch in der Fachwelt vorherrschende Ansicht, dass der mittlere Lauf des Gelben Flusses (Huang He, 黄河) das Kerngebiet der chinesischen Kultur sei, gerät angesichts der Ergebnisse neuer Ausgrabungen am mittleren und unteren Lauf des Jangtsekiangs zusehends unter Druck. Mittlerweile geht die Mehrheit der Fachwelt eher von einer multizentralen Entstehungsgeschichte aus.